Bahnhof Malente Gremsmühlen

Am 31 Mai 1866 eröffnete die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft (AKE) die Ostholsteinische Eisenbahn von Neumünster über Ascheberg nach Neustadt (Holstein) mit dem Abzweig von Ascheberg nach Kiel. Zwischen den Stationen Plön und Eutin richtete sie den Haltepunkt Gremsmühlen ein. Dieser erhielt zunächst ein kleines Stationsgebäude. An den in der Mitte mit der Giebelseite zum Bahnsteig stehenden zweigeschossigen Teil, der einen Dienstraum im Erdgeschoss und eine Wärterwohnung im Obergeschoss enthielt, schlossen sich beidseitig mit der Längsseite zum Bahnsteig stehende eingeschossige kleine Trakte an, in dem sich der Güterschuppen bez. der Warteraum befanden. Der Bau der Nebenbahn nach Lütjenburg erforderte umfangreiche Erdarbeiten und Umbauten der Bahnanlagen. Der Lauf der Schwentine musste nach Südosten verlegt werden. Sie querte nun in einem gemauerten Tunnel rechtwinklig die Bahntrasse und verlief dann in einem Kanal parallel zur Strecke in ihrem alten Bett. Gremsmühlen erhielt 1893 in der Insellage zwischen den Bahnsteiggleisen für Züge der Richtung Lütjenburg und den Bahnsteiggleisen für Züge nach Kiel bzw. Eutin ein neues zweigeschossiges Empfangsgebäude mit eingeschossigem Seitentrakt und ein abgetrenntes Toilettenhaus. Das Empfangsgebäude umfasste Dienstgebäude, Bahnhofsgaststätte, Wartesäle erster/zweiter und dritter Klasse sowie Dienstwohnungen im Obergeschoss. Das alte Stationsgebäude widmeten die Preußischen Staatseisenbahnen in einen Güterschuppen um. Hinzu kamen zwei Wärterstellwerke („Gm West“ und „Gm Ost“), ein Materialschuppen, eine Wagenwäsche und einige Ställe. Neben den drei Bahnsteiggleisen (für die Richtungen von und nach Lütjenburg, nach Kiel und nach Eutin) verfügte die Station nun über ein Umlaufgleis, zwei Ladegleise, davon eines mit Kopframpe und ein Abstellgleis. Elf Weichen und eine doppelte Kreuzungsweiche umfasste der Bahnhof zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Der Bahnhof Gremsmühlen um 1900.

 

Am 17. November 1905 änderte die Direktion Altona den Namen der Station Gremsmühlen in Malente - Gremsmühlen. Die entscheidende Anregung für die Namensänderung gab die Lübeck – Büchener – Eisenbahn – Gesellschaft (LBE), denn immer häufiger war es auf der Station Lübeck zu Verwechslungen zwischen den Orten Gremsmühlen und Grevesmühlen in Mecklenburg gekommen. Nicht nur Reisende, sondern auch Güter (insbesondere Gepäck) waren falsch geschickt worden, was zu viel Ärgernissen Anlass gab. Die Lübeck – Büchener – Eisenbahn meldete diesen Sachverhalt an die Direktion Altona, die ihrerseits bei der Großherzoglichen Regierung in Eutin nachfragte. Diese hielt Rücksprache mit dem Gemeindevorsteher in Malente, dem solche Vorfälle in ausreichender Anzahl bekannt geworden waren.

Die Gleisanlagen sind 1911 während des zweigleisigen Ausbaus der Strecke zwischen Malente – Gremsmühlen und Eutin erheblich erweitert worden. Die Preußischen Staatseisenbahnen bauten eine umfangreiche Abstellgruppe mit vier Gleisen und ein Ausziehgleis östlich der Schwentine, da hier immer mehr Ausflugszüge endeten. Ein Umlaufgleis Richtung Lütjenburg kam hinzu. Außerdem erweiterte die Bahn die Gleisanlagen für den Güterverkehr, unter anderem wurde ein neues Ladegleis mit einer Länge von 190 m und einer Gleiswaage eingebaut. Der Bahnhof erhielt Sicherungsanlagen wie sie auf Hauptbahnen vorgeschrieben waren. Das alte Stellwerk „Gm Ost“ ersetzte die Bahn durch einen Backsteinbau mit Fachwerk („Go“ , später „Mo“). Das Wärterstellwerk „Gm West“ diente nur noch als Schrankenposten und verschwand in den zwanziger Jahren. Das Empfangsgebäude wurde durch mehrmalige Umbauten erheblich erweitert und dem steigenden Verkehrsaufkommen angepasst. In unmittelbarer Nachbarschaft der Schranken entstand ein Personentunnel, damit die Bewohner des Ortsteils Gremsmühlen die Bahnsteige auch bei geschlossenen Schranken erreichen konnten. Der 1913 beschlossene zweigleisige Ausbau in Richtung Kiel unterblieb wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges. In der höchsten Ausbaustufe umfasste die Station vier Doppelte Kreuzungsweichen und 19 einfache Weichen.

In den letzten drei Jahrzehnten baute die Bahn die Gleisanlagen kontinuierlich zurück. Im Sommer 2004 wurde die Anschlussweiche in Richtung Lütjenburg ausgebaut.

Im Jahr 2005 gibt es nur noch zwei Gleise, jeweils eines in Richtung Kiel und Eutin. Dort, wo sich einst Güterschuppen und Ladegleise befanden, ist inzwischen ein Park–and–Ride Parkplatz entstanden. Der Mittelbahnsteig zwischen den Gleisen 1 und 2 wurde durch einen seitlichen Bahnsteig ersetzt, so dass alle Züge in Richtung Kiel am Empfangsgebäude und alle Züge Richtung Eutin am Seitenbahnsteig halten.

Am 18.08.2010 ist der Triebwagen 648 341 als RB 21666 nauf dem Weg nach Kiel.

  • Gleisplan Bahnhof Malente-Gremsmühlen 1975
    Gleisplan Bahnhof Malente-Gremsmühlen 1975
 
 

 
 
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